Chronik des Vereins – 75 Jahre OGV Wäschenbeuren e.V.
Wie aus alten Erzählungen überliefert, nahmen in den Jahren 1925 und 1926 die Herren Engelbert Maier, Josef Irtenkauf, Martin Schäffler und Josef Weber an Baumwartkursen teil. Auch Josef Klopfer, Linus Wahl und Bruno Schmid fuhren im Winter mit dem Fahrrad nach Ebersbach, um ebenfalls Baumwartkurse zu besuchen. Mit weiteren 12 Männern aus Wäschenbeuren taten sich die Genannten zusammen und gründeten am 5. September 1926 den Obstbauverein Wäschenbeuren.
Ziel des neuen Vereins war die Erhaltung und Förderung des heimischen Obstbaus. Es wurden neue und ertragreichere Sorten gepflanzt, bestehende Anlagen wurden gepflegt und teilweise veredelt. Ebenso war der Pflanzenschutz und die richtige Düngung ein Thema. Unrentable Bestände wurden auch gerodet.
Die junge Führung des Vereins nutzte damals jede Gelegenheit, ihre Kenntnisse für einen wirtschaftlichen Obstbau zu vertiefen. Es wurden Tagungen besucht und auswärtige Obstanlagen besichtigt. Des weiteren nahm man an Obstausstellungen teil, wo auch so mancher Ehrenpreis mit nach Hause genommen werden konnte. Großen Zuspruch fanden auch die Obstausstellungen in der Krone in Wäschenbeuren, die zu damaliger Zeit durchgeführt wurden.
Dass auch der Pflanzenschutz einen hohen Stellenwert hatte, zeigte sich bereits im Jahre 1928. Vorstand Engelbert Maier übergab dem Verein eine Obstbaumspritze und Bruno Schmid wurde zum Spritzenmeister ernannt. Im Jahre 1935 wurde eine Karrenspritze angeschafft und Anfang der 60er Jahre kaufte der Verein eine Zapfwellenspritze. Damit ließen sich nicht nur Obstanlagen, sondern auch die Äcker wirtschaftlich spritzen. Diese Aufgabe übernahm für viele Jahre dann Andreas Merkle.
Während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde der Verein mehr und mehr von oben bestimmt. Es wurden Erntedankfeste organisiert und der Verein beteiligte sich mit geschmückten Erntewagen und Obstsäulen. Ab 1940 wurden die Obstbaumbesitzer verpflichtet, ihre Obstanlagen auszulichten und zu spritzen, um die Erträge zu steigern. Das überzählige Ost musste abgeliefert werden. So seien im Jahre 1943 über 6400 Zentner gesammelt worden.
Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung ging es auch mit dem Verein weiter aufwärts. Im Jahre 1956 wurde in der Krone das 30jährige Jubiläum gefeiert. Über 30 verdiente Mitglieder wurden mit goldenen und silbernen Ehrennadeln ausgezeichnet.
Im Jahre 1971 wurde der Verein umbenannt in die heute noch gültige Bezeichnung „Obst- und Gartenbauverein Wäschenbeuren“. Dies war u.a. auch dadurch gerechtfertigt, dass die Zahl der Landwirte und Obstbauern zurückging, während die der Hobbygärtner weiter anstieg. Der Verein öffnete sich somit einer anderen Bevölkerungsschicht und auch die Ziele des Vereins wurden angepasst.
Diese neuen Ziele waren: Förderung der Gartenkultur und der Landschaftsentwicklung, der Ortsverschönerung und des Umweltschutzes. Diese Ziele haben auch heute noch, 30 Jahre nach ihrer Einführung noch Gültigkeit.
1926 wurde der Verein von 19 Personen gegründet, 15 Jahre später, im Jahre 1934 zählte er bereits 73 Mitglieder. Trotz des Krieges stieg die Mitgliederzahl weiter an und erreichte 1950 mit 102 Mitgliedern einen vorläufigen Höhepunkt. Bis zum Jahr 1976 ging die Anzahl stetig abwärts und erreichte beim 50jährigen Jubiläum den tiefsten Stand mit noch 63 Mitgliedern. Bis zum 60jährigen Jubiläum im Jahre 1986 waren 123 Mitglieder im Verein. Beim heutigen 75jährigen zählt der Verein 178 Mitglieder.